Co-Alkoholiker - Angehörige - betroffene Partner und Familien - "Nicht trinken ist geil" - Selbsthilfegruppe für Suchtkranke und Angehörige

Begegnungsgruppe
für Suchtkranke und Angehörige e.V.
- Gifhorn -
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Die Co-Abhängigkeit - Angehörige!
Der Begiff Co-Abhängigkeit beschreibt den Zustand, in dem sich Angehörige zum Helfeshelfer des Trinkers machen: Sie entschuldigen Ihn bei anderen ( “Mein Mann hat Grippe, meine Gattin Migräne, ich bin gegen den Schrank gelaufen” ), räumen für Ihn Probleme aus dem Weg, übernehmen seine Aufgaben und lügen ihm den Rücken frei. Ergebnis: Der Trinker spürt keinen Anlass, seine Trinker-Situation zu ändern. Co-Abhängige meinen es gut und gießen dabei noch Öl bzw. Sprit ins Feuer. Bei der Co-Abhängigkeit spielen eine Rolle: Verantwortungsgefühl, Mitleid, Liebe, Loyalität, Naivität, Selbsterhaltung, aber auch Profit; den Co-Abhängigen gibt es in den Modellen “Opfer” und “Kriegsgewinnler”
Wir sprechen hier nur von Erwachsenen Angehörigen. Das Thema “Kinder und Alk” überlassen wir mal lieber den Fachleuten.
Also:
Das Opfer geht in seinem Bemühen um den Saufaus an die Grenzen der eigenen Gesundheit, zieht sich oft massive pysychsomatische Störungen zu und führt ein verborgenes Leben, dessen Qualität ausschließlich vom aktuellen Zustand des Trinkers abhängt. Es erlebt eine dauerhafte Extremsituation, ein Wechselbad aus Terror und Neuanfängen inkl. der üblichen Schwüre; Liebesschwüre, Treueschwüre, Abstinenzschwüre. Es versucht ( Naivität? Größenwahn? Maso-chismus? ) den Kranken zu therapieren und bleibt dabei selbst auf der Strecke. Und es muss schon sehr viel Wein den Rhein hinabfließen und die Hoffnung auf null stehen, bis das Opfer endlich den Absprung von dem trinkenden Querschläger in seiner Biografie schafft; sei es durch Besuche bei einer Selbsthilfe-Gruppe, die ihm neue Wege aufzeigt, sei es durch endgütige Trennung. ( In Liebe loslassen, Selbstschutz )

Der Kriegsgewinnler trennt sich nicht. Er leidet zwar auch, aber er holt für sich selbst dabei noch etwas heraus. Er ist ein Trittbrettfahrer. Er bleibt weiter und trotz aller Leiden am Ball und baut sich vielleicht nebenher sein eigenes Leben zurecht; der Profit scheint die Nachteile zu überwiegen, eine Kosten-Nutzen-Rechnung scheint noch immer aufzugehen. Dieser Nutzen liegt auf dem Gebiet der Macht. Je schwächer, angreifbarer und hilfloser der Trinker daher kommt, umso mächtiger wird der Kriegsgewinnler.

( Quelle: ALK - Simon Borowiak )

Alkoholmissbrauch ansprechen  
"Du trinkst zu viel" ist ein Killersatz

"Du trinkst zu viel" ist ein Killersatz. Alkoholmissbrauch ist ein Tabuthema - aber totschweigen hilft den Betroffenen nicht. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)


Der Partner entspannt erst, sobald er sein Feierabendbier genießen kann und für den Kumpel ist Alkohol am Wochenende unentbehrlich. Wenn Menschen im nahen Umfeld häufig zur Flasche greifen, ist das für Freunde und Familie besorgniserregend. Doch sollten sie das Thema offen ansprechen? Und wie können sie ihren Angehörigen helfen?

Mehr als zwei Millionen aktive Mitglieder zählte die Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker (AA) eigenen Zählungen zufolge im vergangenen Jahr weltweit. Doch bis sich Betroffene ihr Problem eingestehen, vergeht oft viel Zeit.
Angehörige sollten Konfrontation nicht scheuen

Freunde und Familie können dazu erste Denkanstöße geben, auch wenn das Thema Alkohol reichlich Zündstoff birgt. Wer beobachtet, dass ein Familienmitglied oder Freund viel trinkt, sollte das unbedingt thematisieren, auch wenn das den Familienfrieden oder die Freundschaft gefährden könnte. "Je früher jemand angesprochen wird, desto eher muss er sich mit seinem Trinkverhalten auseinander setzen", sagt Christa Merfert-Diete von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)

Ich-Botschaften sind besser als Vorwürfe

Doch wann trinkt jemand zu viel? "Da sollte man seinem Menschenverstand und der eigenen Wahrnehmung trauen", rät die Expertin. So könne auffallen, dass der Betroffene auf Familienfeiern besonders viel trinkt und alkoholisiert Auto fährt. Dann heißt es: Keinesfalls Vorwürfe machen oder Sätze sagen wie "Du trinkst zu viel". Besser ist es, Ich-Botschaften zu formulieren. "Beispielsweise kann man sagen: Ich mache mir Sorgen um dich. Oder: Ich hab den Eindruck, dass du immer, wenn wir zusammen sind, Alkohol trinkst.“

Alkoholsüchtige leugnen ihr Problem

Dabei muss deutlich werden: Derjenige, der es anspricht, kann und soll dem Betroffenen nicht klarmachen, dass er ein Alkoholproblem hat. "Das sollte dieser im Gespräch mit Fachleuten selbst klären." Dennoch muss er sich darauf einstellen, dass der Angesprochene schroff reagieren und es zum Streit kommen kann. "Es gehört zum Krankheitsbild der Alkoholsucht, die Krankheit zu leugnen", erklärt die Expertin. Deshalb sollte man konkret Hilfe anbieten und beispielsweise einen Zettel mit der Nummer einer Beratungsstelle hinterlassen.

Betroffene sollten sich selbst informieren

Verläuft das Gespräch gut, bietet es sich an, persönliche Hilfe anzubieten. Merfert-Diete schlägt vor, Sätze zu verwenden wie: "Ich unterstütze dich gern, wenn du selber überprüfen möchtest, ob du ein Problem hast." Wer nicht gleich zu einer Beratungsstelle möchte, kann sich erst mal selber informieren. Im Internet gibt es Tests zum Trinkverhalten, Betroffene können auch per App ein Trinktagebuch führen.

Auch für Angehörige von Abhängigkeitserkrankten ist Hilfe
oft dringend erforderlich.

Für die Abhängigkeitserkrankten gibt es heute schon sehr viele Hilfs-angebote und Therapien. Betroffene gehen, oder werden gegangen,  zur Entgiftung und alles geht seinen Gang. Aber was ist mit den Angehörigen? Die Erfahrung hat gezeigt das viele Angehörige, aufgrund des jahrelangen Alkoholismus der Partner, gesundheitliche Probleme bekommen haben. Die Hilfe, die sie brauchen, erfahren sie bei Psychologen, bei Suchtberatungsstellen oder in einer Selbsthilfegruppe.
Auf einen Termin bei einem Psychologen müssen sie oft lange warten. In einer Selbsthilfegruppe erhalten Angehörige schnelle Hilfe und die Möglichkeit mehr über die Krankheit  Alkoholismus zu erfahren.
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