Co-Alkoholiker?
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Co-Abhängigkeit bezeichnet ein sozialmedizinisches Konzept, nach dem manche Bezugspersonen eines Suchtkranken (beispielsweise als Co-Alkoholiker) dessen Sucht durch ihr Tun oder Unterlassen zusätz-lich fördern oder selber darunter in besonderer Form leiden. Ihr Verhalten enthält seinerseits Suchtaspekte.
Beispiele für Co-Abhängigkeit sind Arbeitskollegen, welche die trunkenheitsbedingten Minderleistungen eines Kollegen vertuschen und kompensieren, Familienangehörige, die den Suchtmittelkonsum finanzieren oder den Süchtigen beim Arbeitgeber krankmelden, Freunde, die den Konsum beispiels-weise bei gemeinsamen Feiern legitimieren, oder Ärzte, die suchtbildende Medikamente ohne korrekte Indikation verordnen. Sie machen sich sozusagen zum Komplizen des Abhängigen. Co-abhängiges Verhalten reduziert den Leidensdruck des Suchtkranken und verlängert so seine Krankheits- und Leidensdauer.
Eine Co-Abhängigkeit kann in drei Phasen verlaufen:
- In der Beschützerphase erfährt der Suchtkranke besondere Zuwendung und Mitgefühl in der Hoffnung, er könne seine Sucht aus eigener Kraft überwinden.
- In der Kontrollphase übernehmen die Bezugspersonen die Aufgaben und Probleme des Süchtigen, wodurch sie die Sucht gegenüber dritten Personen verdecken.
- Die Anklagephase ist durch zunehmende Aggression und Verachtung dem Kranken gegenüber geprägt. Am Ende kann eine vollständige Hilflosigkeit der Co-Abhängigen entstehen